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Körper – Raum

plastische Arbeiten von Anne Haring

Es ist eine recht simple Feststellung, dass die klassische figürliche Plastik der angeschauten menschlichen Figur entspricht. Die visuelle Qualität in der Wiedergabe von Kopf, Arme, Rumpf, Beine, also einer anatomische Formengestalt, prägt die figürliche Plastik.

Die Arbeiten von Anne Haring thematisieren die figürliche Plastik in dem sie die figürliche Plastik ihrer anatomischen Abbildhaftigkeit und ihren narrativen Eigenschaften entkleidet. Darin entwickelt Haring ein rein körperliches und damit räumliches Verständnis der figürlichen Plastik. Sie stellt die reine Körperlichkeit einer figürlichen Plastik ins Zentrum des Arbeitsprozesses. In diesem sucht sie nach der darstellbaren Qualität eines Körpers, als einem sich abgrenzenden Gegenstand im Raum. Diese Formgrenze macht den Körper aus, seine Körperspannung, seine Existenz. Die Oberfläche spürbar zu machen als Grenze zwischen einem Körperinneren und dem Außen, läßt Hüllen entstehen, die auf eine Abwesenheit verweisen. Die Hülle, die Quasi-Grenze, als eigenständige Qualität.

Mit verschiedenen Materialien wie Plastiktüten, Plastikfolien, Stoffen, Sperrholz, Zellstoff, entwickelt Haring plastische Körper, in dem sie abformt, verformt, ausstopft, näht, schneidet. Der Arbeitsprozess ist bestimmt durch die Anspannung, dem entstehenden plastischen Körper seine Widerständigkeit abzuverlangen.

Anne Haring 03.01.2024